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IKEA
Demokratisches Design |
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Schönes
Wohnen zum fairen Preis
Warum
soll gutes Design immer teuer zu bezahlen sein? Diese Grundfrage
stellt sich bei der Definition des Begriffs "Demokratisches
Design", der einen zentralen Stellenwert bei der Entwicklung
von IKEA Produkten einnimmt. Gegenstände mit "Demokratischem
Design" zeichnen sich in drei Dimensionen aus: Sie vereinen
eine schöne Form und praktische Funktion mit einem akzeptablen
Preis. IKEA hat eine lange Tradition auf diesem Gebiet. Schon auf
der Mailänder Möbelmesse im Jahr 1995 gelang es IKEA, die neue
Kollektion gegen das mondäne Haute-Couture-Design auszuspielen.
IKEA zeigte seine Neuigkeiten stilvoll in einem alten Gewächshaus.
Für Besucher, die gerade von Moroso oder Cappellini kamen, wo ein
Stuhl leicht einen fünfstelligen Betrag kosten kann, mag ein
Detail besonders aufschlussreich gewesen sein: An den IKEA Möbeln
klebten Preisschilder.
Frühe
Entwicklung in Schweden
Bereits 1899 forderte die Sozialistin Ellen Key in ihrem Buch
"Skönhet för alla" (Schönheit für alle) angesichts
elender Wohnverhältnisse eine bessere Versorgung. Ein weiterer
Wunsch von Key war aber auch eine ästhetische Erziehung des
Volkes. Zu diesem Zweck veranstaltete sie Wohnausstellungen im
Arbeiterinstitut und war an der großen Ausstellung 1917
beteiligt, auf der Möbel und praktischer Hausrat gezeigt wurden.
Das neue funktionale Volksdesign war geboren, das heißt
unkomplizierte und vor allem auch für eine industrielle Fertigung
geeignete Produkte. Spätestens seit der Stockholmer Ausstellung
von 1930 wurde jedoch der rationale Bauhaus-Funktionalismus zum
Motor der demokratischen Designreform. Die soziale Komponente
dieser Reform war, besonders nach der Weltwirtschaftskrise,
aktueller denn je. Doch auch nach dem Wegfall der traditionellen
Arbeiterklasse konnte sich "Demokratisches Design" mit
seinem Grundsatz, "schöne, praktische Möbel anzubieten, zu
einem Preis, den die Mehrheit der Menschen bezahlen kann",
durchsetzen und erlebt seit Mitte der Neunziger Jahre eine
Renaissance. |
Im Geschäftsjahr 1999/2000 (endet am 31.8.2000)
konnte IKEA Österreich einen Umsatz von 4 Milliarden Schilling
(inkl. MwSt.) erwirtschaften - was einer Umsatzsteigerung von 23 %
bei ansonst stagnierenden Einrichtungsmarktvolumen entsprach.
Das erste IKEA Einrichtungshaus in Österreich - in der Shopping
City Süd (SCS) in Vösendorf bei Wien - wurde vor über 20
Jahren, genau am 1. September 1977, eröffnet; 1989 folgte Graz,
1991 Haid und im August 1999 Wien Nord. IKEA verfügt damit
derzeit über ca. 43.500 qm Verkaufsfläche: in Vösendorf 13.000
qm, in Wien Nord 15.700 qm, in Haid 7.300 qm und in Graz 7.500 qm.
An diesen vier (bzw. bald fünf) Standorten beschäftigt IKEA zur
Zeit rund 1.400 Mitarbeiter, ca. 150 davon im
am 23. August eröffnenden IKEA Einrichtungshaus,
in Innsbruck.
Ca. 5,6 Millionen Besucher kamen im abgelaufenen Geschäftsjahr in
die österreichischen IKEA Einrichtungshäuser, mehr als 3,4
Millionen kauften bei IKEA |
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Wie
entsteht Demokratisches Design bei IKEA?
Am Beginn der Entwicklung von "Demokratischem
Design" steht der Mensch und seine Wünsche. Design um der
bloßen Ästhetik willen, auf Kosten von Funktion, oder gar zu
einem unerschwinglichen Preis, hat dabei keinen Platz. Die
Entwicklung eines neuen Produktes ist von ganzheitlichen Überlegungen
getragen und kann daher je nach Produktbereich von drei Monaten
bis zu drei Jahren dauern.
Bei der Umsetzung müssen viele Komponenten - von der
Produktentwicklung bis zur Produktion - berücksichtigt werden.
Eine Reihe von unterschiedlichen Mitarbeitern, einmal abgesehen
von den Designern und Produktentwicklern, sind an diesem Prozess
beteiligt. Zunächst erstellt der Sortimentschef den Geschäftsplan.
Die Einkaufsstrategen führen im Anschluss daran die Verhandlungen
mit den Lieferanten und halten den Kontakt mit den
Einkaufsbüros. Techniker dokumentieren, wie das Produkt
herzustellen ist und welche Anforderungen die Materialien zu erfüllen
haben. Der Produktrat entscheidet letztendlich über die Aufnahme
und den Verbleib eines Produktes im Sortiment. Und auch hier gilt
wiederum: Gute Form und Funktion und ein niedriger Preis
kennzeichnen ein IKEA Produkt. Ziel ist es, den Kunden sagen zu hören:
"Das ist schön, praktisch und preiswert - das muss von IKEA
sein."
Die
Präsentation von Demokratischem Design
IKEA lässt sich bei der Entwicklung und Präsentation
von "Demokratischem Design" gerne von der Wirklichkeit
inspirieren. Mittels Markt- und Meinungsforschung über die
wirtschaftliche Situation der Einwohner, Wohnfläche und anderem
statistischem Material werden Profile von Lebens- und
Wohnsituationen geschaffen, nach denen sich die Präsentation der
IKEA Produkte in den Einrichtungshäusern orientiert. So werden
neben Musterzimmern nun auch komplette Wohnungen mit
Standard-Wohnsituationen gezeigt, um Einrichtungsinspirationen zu
ermöglichen. Sei es nun ein Paar mit einem Kind, das auf 58 m2 im
Zentrum wohnt, oder eine Studentin, die nur 20 m2 zur Verfügung
hat. Sie alle haben individuelle Wünsche, auf welche die
Einrichter eingehen. Damit die Wohnungen so realistisch wie möglich
werden, investieren sie viel Zeit und Mühe in die Requisiten. Die
Funktion steht auch hier im Mittelpunkt, denn die Kunden sollen
nicht nur mit einem Möbelstück, sondern auch mit Tipps, Ideen
und guten Lösungen nach Hause gehen.
Wie
kann ein Schrank demokratisch sein?
Was ist am leuchtroten IKEA PS Schrank demokratisch?
Die vom schwedischen Designer Nicholai Wiig-Hansen entworfene rote
Kommode aus Metall wurde von einem Spind inspiriert. Sie erfüllt
alle Kriterien, die "Demokratisches Design" auszeichnen.
Dekoratives Erscheinungsbild, guter Preis und praktische Funktion.
So hat die Anrichte zum Beispiel relativ hohe Beine, damit man
problemlos darunter staubsaugen kann. Oder: Was wie ein Spind
aussieht, sollte auch absperrbar sein. Die Lüftungsschlitze an
der Vorderseite des Schrankes sorgen für genügend Luftdurchzug
und sehen auch noch dekorativ aus. Zusätzliche Aussparungen in
der Rückwand vermeiden, dass Kabel das klare Design stören.
Durch seine kompakte Bauweise kann der Schrank leicht zerlegt und
sparsam gelagert werden, was sich wiederum in geringen Kosten für
Logistik und Transport niederschlägt.
Ein weiteres Beispiel für die effiziente Nutzung von Ressourcen
sind der Topfuntersetzer LÄMPLIG und der MOMENT Tisch. Durch die
enge Zusammenarbeit mit dem Produzenten konnten optisch
interessante Produkte zu einem niedrigen Preis kreiert werden.
Beide Gegenstände wurden nämlich von einem
Supermarkteinkaufswagen-Erzeuger produziert. Indem IKEA sich der
schon vorhandenen Infrastruktur bediente und die Methoden moderner
industrieller Verarbeitung anwendete, wurde es möglich, diese
beiden Metallgegenstände derart günstig anzubieten.
"Demokratisches Design" hat bei IKEA schon lange
Tradition und einige Produkte wurden bereits mit begehrten Design
Awards ausgezeichnet. Dies bestärkt die Designer und Mitarbeiter
von IKEA an der Idee des "Demokratischen Designs"
festzuhalten: Schönes Design, praktische Funktion und ein überzeugender
Preis.
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