Kaum
die Hälfte der Österreicher (genau 47 %) hat schon etwas vom
Dampfgarer gehört, gerade
28 Prozent kennen den Begriff der Induktionswärme,
nur 17 Prozent wissen über die Pyrolyse (selbsttätige
Reinigung des Backrohres) Bescheid. Diesen relativ bescheidenen
Informationsstand ermittelte das Institut für Motivforschung im
Auftrag von Österreichs
führendem Haushaltsgeräte-Hersteller elektrabregenz. „Haben
die Konsumentinnen und Konsumenten die Vorzüge moderner Koch-Technologien
erst einmal kennengelernt - etwa im Zuge einer Kochvorführung-,
finden sie an diesen jedoch rasch Gefallen“, stellte die
Psychologin Dr. Sophie Karmasin fest.
Die großangelegte Studie bestand aus einer repräsentativen
Umfrage unter 1000 Österreichern (Frauen und Männer ab 14
Jahren) sowie zwei Gruppen-Diskussionen mit Frauen zwischen 25
und 65 Jahren, wobei sowohl Nichtverwender moderner Kochgeräte
als auch Verwender befragt wurden. Ziel der Untersuchung war es,
das Wissen, die Einstellung und Nutzung von Dampfgaren, Induktion
und Pyrolyse zu ermitteln. Um die Urteilsfähigkeit der
Befragten zu erhöhen, wurden ihnen die Geräte sogar vorgeführt.
In den Einzelinterviews der repräsentativen Befragung erreichte
der Dampfgarer den höchsten Bekanntheitsgrad
(47 %). Von den Kennern wussten 66 %, dass im Dampfgarer
Vitamine und Mineralien besser erhalten bleiben,
46 % erwähnten die Energieeinsparungen, 25 % den besseren
Geschmack der Speisen. Die Induktionswärme war Männern (30 %)
eher geläufig als Frauen (25 %). 40 % der Informierten gaben
an, dass die Herdplatte kalt bleibt, 22 Prozent zitierten die
„kalte Hitze“. Am wenigsten wussten die Befragten mit dem
Begriff „Pyrolyse“ anzufangen. Lediglich 17 % hatten davon
gehört. Von diesen nannten 48 % das „einfache Reinigen des
Backrohres“, 18 % waren sich über die Energieersparnis im
Klaren.
Dass sich die Beurteilung bei besserer Kenntnis der Technik
nachhaltig verändert, illustriert die Motivforscherin Dr.
Sophie Karmasin am Beispiel des Dampfgarers: „Hatten die
Probanden zunächst den höheren Gehalt an Vitaminen und
Mineralstoffen sowie das Energiesparen als größte Vorzüge
genannt, so waren sie nach der Vorführung des Gerätes am
meisten vom guten Geschmack der Speisen überrascht. Diesen
Aspekt hatten sie zunächst nur an die dritte Stelle gesetzt.“
Induktion
überzeugt
Die Psychologin machte die Erfahrung, dass die Berichte von
Verwendern bzw. Produktvorführungen äußerst überzeugend und
anschaulich wirken. Auf jeden Fall wird die Bereitschaft
potentieller Käufer erhöht, für technische Fortschritte auch
mehr Geld auszugeben. Am stärksten sei dies beim Dampfgarer und
den Induktionskochfeldern der Fall, am wenigsten bei der
Pyrolyse. Das Induktionskochen sei noch mit einer Reihe von
Vorurteilen belastet . Viele Konsumenten glaubten, dass
Induktion „mit Strahlen“ funktioniere, dass kein Braten möglich
sei, dass man durchwegs neue Töpfe anschaffen und dafür hohe
Preise in Kauf nehmen müsse. Umso begeisterter zeigte man sich
nach der Vorführung von der schnellen, mit einem Gasherd
vergleichbaren Wirkungsweise, der Energieersparnis und der
leichten Reinigung. Karmasin: „Die Induktion wird als die
technische Innovation betrachtet.“
Vorerst am wenigsten überzeugt sind die Österreicherinnen und
Österreicher von der Pyrolyse. Zu dieser Fehleinschätzung trägt
auch der schwer verständliche Begriff bei, der „manche an den
Physikunterricht erinnert“, auf jeden Fall zu wenig
Aussagekraft besitzt. Viele Hausfrauen stehen auf dem
Standpunkt, dass man das Backrohr ohnedies nur selten putze.
Auch schreckt sie die Vorstellung, ein Backrohr auf 500 Grad
Celsius aufzuheizen. Immerhin räumte eine Gruppe ein, dass es
ein großer Convenience -Vorteil wäre, das Backrohr nie mehr
putzen zu müssen und auf „Chemiebomben“ verzichten zu können.
2000-09-22 |
Tendenz steigend
Für elektrabregenz- Vorstandsdirektor Komm.-Rat Heinz W. Böhler
kommen diese Erkenntnisse nicht ganz überraschend: „Ich weiß,
wie viele Jahre es gedauert hat, bis sich die
Glaskeramikkochfelder durchgesetzt haben. Heute sind sie aus Österreichs
Küchen nicht mehr wegzudenken.“ Er verweist auf die
Pionierrolle, die elektrabregenz dank der Zugehörigkeit zur
italienisch-französischen Brandt-Gruppe spiele: „Alle drei Innovationen
gehen von unserem Konzern aus, und in allen drei Bereichen sind
wir Marktführer.“ Laut Marketingleiter Christophe Leroy verläuft
die Entwicklung durchaus zufriedenstellend: „Unser Absatz von
Induktionskochfeldern ist in den ersten acht Monaten des
heurigen Jahres um 75 % gestiegen, der Anteil der Pyrolyse-Herde
hat sich seit 1998 sogar verdoppelt.“
Um die Konsumenten zu informieren, was die neuen
Kochtechnologien wirklich alles können und dass die
Anschaffungskosten nur geringfügig über herkömmlichen Geräten
liegen, werden zahlreiche Informationsquellen genutzt –
Kataloge und Folder, der neue Internet-Auftritt des Unternehmens,
POS- Material für den Handel, Handelsanzeigen. „Seit dem
Vorjahr sind wir wieder mit klassischer Werbung präsent“,
berichtet Leroy, „und unsere Kochvorführungen werden wir
sicher ausweiten.“ Dass diese besonders wirksam ausfallen,
bestätigt Motivforscherin
Dr. Sophie Karmasin: „Oft herrschen danach Begeisterung und
Faszination, manche Einwände sind wie weggewischt.“ |